Bauberater für Sie

My home is my castle“, pflegen die Briten zu sagen. Schlösser und Burgen wurden früher aus Stein gebaut, und mit massiven Baustoffen assoziieren auch heute noch viele Häuslebauer Solidität, Sicherheit und Wertbeständigkeit. Neben diesen emotionalen Aspekten haben Massivbaustoffe ganz handfeste Vorteile. Sie werden aus mineralischen Rohstoffen wie Kies, Sand, Ton und Kalk hergestellt. Mit ihrer hohen Wärmespeichermasse sorgen sie für ein ausgeglichenes Raumklima im Sommer und im Winter. Apropos Masse: Mauersteine gewährleisten einen guten Schall- und Brandschutz. Je schwerer ein Bauteil, desto geringer wird es von Schallwellen in Schwingung gesetzt. Das Schalldämmmaß massiver Außenwände liegt bei guten 45 bis 50 dB. Häuser aus Stein erfüllen auch die Anforderungen der Energieeinsparverordnung ohne Probleme. Bei jeder Steinart gibt es Konstruktionen, die der EnEV entsprechen: Bei Mauerziegel, Bims und Blähton ist jeweils eine Wanddicke von ca. 36,5 cm notwendig (einschaliger Aufbau). Bei Porenbeton reichen 30 cm aus. Bei Kalksandstein wird eine 17,5 cm dicke Wand mit einer 10 cm dicken Wärmedämmung (Wärmedämmverbundsystem) vorgeschlagen.

Heute steht nicht mehr der Wärmedurchgangskoeffizient (k-Wert) einer Wand im Mittelpunkt der Betrachtung, sondern die Gesamtenergiebilanz des Hauses. Luftdichtigkeit ist heute ein wichtiges Kriterium. Massivhäuser aus Mauerwerk oder Beton sind und bleiben bei richtiger Bauausführung winddicht. Gemauerte Wände haben in der Regel keine Fugen, durch die Wärme entweichen könnte. Und Wärmebrücken kann man durch wärmegedämmte Sonderbauteile wie Rollladenkästen, U-Schalen oder Flachstürze verringern.

Stein-auf-Stein oder Fertigteile

Hersteller von Massivbaustoffen liefern heute nicht nur Steine, sondern ausgereifte Bausysteme, mit denen man sowohl Keller, Außen- und Innenwände, Decken und sogar Dächer massiv ausführen kann. Die meisten Eigenheime werden Stein-auf-Stein gemauert. Im Mittelpunkt stehen dabei ausgereifte, rationelle und kostensparende Produktsysteme. Bei der Stein-auf-Stein-Bauweise werden heute zum Beispiel großformatige Block- oder Plansteine eingesetzt, die eine Nut- und Federausbildung haben. Stoßfugen müssen nicht mehr vermörtelt werden. Auf den planebenen Steinen wird der Mörtel mit Hilfe eines Schlittens ganz dünn aufgezogen (Dünnbettverfahren). Beides hilft, Arbeitszeit und Material zu sparen. Neben der Stein-auf-Stein-Bauweise gibt es noch das vorelementierte Bauen. Komplette Wand- und Deckenelemente zum Beispiel aus Ziegelsteinen oder Beton werden witterungsunabhängig im Werk vorgefertigt, auf die Baustelle transportiert und montiert. Dies spart zwar Arbeitszeit auf der Baustelle. Das vorelementierte Bauen dürfte unterm Strich aber nicht kostengünstiger als das konventionelle Mauern sein.

Mauerziegel

In Deutschland werden die meisten Eigenheime aus Ziegelsteinen gebaut. Ziegel haben als Ausgangsmaterial Lehm und Ton. Die Rohlinge werden bei ca. 1.000 °C im Tunnel gebrannt, wodurch die Steine ihre keramische Struktur und Festigkeit erhalten. Porosierende Zusätze im Rohmaterial erhöhen die Wärmedämmeigenschaften. Ziegel haben eine sehr niedrige Ausgleichsfeuchte. Sie nehmen Feuchtigkeit auf und geben sie schnell wieder ab.

Beton

Dieser Stein ist bei Heimwerkern besonders beliebt, weil er sich einfach verarbeiten lässt und leicht ist. Porenbeton ist in Stein verpackte Luft. Er besteht aus Quarzsand, Bindemittel (Kalk und/oder Zement), Anhydrit oder Gips und Wasser. Die Rohmasse wird mit Aluminiumpulver aufgebläht. Dabei entstehen Millionen von Luftporen, die für gute Dämmwerte sorgen.

beton

Kalksandstein

KS-Steine bestehen aus Sand und Kalk. Das Rohmaterial wird in Pressen zu Steinen geformt. In Dampf-Härtekesseln erreichen die Kalksandsteine ihre Endfestigkeit. Das Material ist schwer und dicht, weshalb Kalksandsteine eine gute schalldämmende Wirkung haben. Deshalb werden sie auch häufig im Geschosswohnungsbau eingesetzt.

Leichtbetonsteine

Bims- und Blähtonsteine gehören zur Gruppe der Leichtbetonsteine. Sie bestehen aus Zement und Wasser sowie einem porigen Zuschlagstoff, der für die Wärmedämmung sorgt. Dies kann Bims oder Blähton sein. Bims ist ein leichtes, poröses Gestein, das aus vulkanischer Lava gewonnen wird. Blähton ist ein Stoff, der aus Tonperlen hergestellt wird. Bei einem Brennvorgang von ca. 1.200 °C werden Tonkügelchen aufgebläht, die anschließend Luftporen aufweisen und gleichzeitig eine in sich abgeschlossene, druckfeste Oberfläche entwickeln. Blähton wird auch als Dämmstoff eingesetzt, der in Form von Schüttungen zum Wärme- und Feuchtigkeitsschutz und als Trittschallverbesserung dient.